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Chancen und Herausforderungen der Filmförderung im 21. Jahrhundert - Film- und Serienstandort Berlin-Brandenburg auf erfolgreichem Kurs in die Zukunft

Filmförderung 2019

  • MBB vergibt insgesamt 34,8 Mio. Euro Fördermittel
  • 27,2 Mio. Euro für Filmförderung, davon 22,6 Mio. Euro Produktionsförderung für Filme & HighEnd Serien
  • 544% Regionaleffekt (= 123 Mio. Euro Ausgaben) durch Produktionsförderung
  • 778% Regionaleffekt (= 40 Mio. Euro Ausgaben) durch HighEnd Serienproduktion, Steigerung der Ausgaben um 10 Mio. Euro im Vergleich zu 2018
  • 400 Drehtage mehr: Steigerung auf 5.700 Drehtage in der Hauptstadtregion
  • Internationale Produktionen geben sich die Filmklappe in die Hand mit Stars wie Kristen Stewart ("3 Engel für Charlie"), Michael B. Jordan & Jamie Bell ("Without Remorse"), Lena Headey & Karen Gillan ("Gunpowder Milkshake"), Anya Taylor-Joy ("The Queen's Gambit)
  • 15,3 Mio. Besucher*innen haben 2019 MBB-geförderte Filme im Kino gesehen, das sind 70% des deutschen Marktanteils
  • 12 MBB-geförderte Filme im offiziellen Berlinale-Programm, 3 davon im Wettbewerb


Berlin/Potsdam – Ch-ch-changes! Mit einem wachsenden Serienmarkt, neuen Playern und einer Branche, die sich Schritt für Schritt zu Gendergerechtigkeit, Diversität und nachhaltigeren Produktionsbedingungen selbstverpflichtet, startet der Film- und Serienstandort Berlin-Brandenburg ins neue Jahrzehnt.

Künstlerisch und kommerziell erfolgreiche Filme, die regelmäßig auf allen wichtigen Festivals weltweit gespielt werden und ebenso Preise wie Zuschauerherzen gewinnen, haben Berlin-Brandenburg zur internationalen Marke gemacht. Serieller Highend-Content aus der Hauptstadtregion steht hoch im Kurs: Produktionsfirmen freuen sich über volle Auftragsbücher, Studios über gute Auslastung und die Wirtschaftsregion profitiert von der Vollbeschäftigung, was sich an 5- bis 7-fachen Regionaleffekten und einem Drehtage-High zeigt. Das rasende Wachstum mischt den Markt auf und führt zu einem Fachkräftemangel, der wiederum bietet gute Perspektiven für neue Talente vor und hinter der Kamera.

Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus: "In Zeiten von Umbruch und Veränderung durch neue Player und neue Auswertungsformen wie SVOD startet der Film- und Serienstandort Berlin-Brandenburg optimistisch ins neue Jahrzehnt. Um die Branche dabei zu unterstützen, zukunftsfähig zu sein, erweitert sich das klassische Portfolio der Filmförderung um Themen wie Gendergerechtigkeit, Diversität und sozialverträgliche sowie nachhaltigere Produktionsbedingungen. Die Hauptstadtregion ist auf einem erfolgreichen Weg, diese Herausforderungen zu meistern. Es gibt viel zu tun… Wir packen es an und freuen uns darauf, die Zukunft gemeinsam mit den Filmemacher*innen zu gestalten."
 

Mit rund 5.700 Drehtagen

verzeichnet Berlin-Brandenburg einen erneuten Anstieg. Quer durch alle Bezirke und Landkreise fiel 2019 im Durchschnitt 15 Mal am Tag die Filmklappe, was auch für die Behörden eine Herausforderung ist. Zu den MBB-geförderten Spielfilmen gehören "Fly", "Fabian", "Stasikomödie", "Nightlife", "Nasser Hund", "Es ist zu deinem Besten",  "Je suis Karl", "Lieber Thomas" (Brasch), Brandenburg-Drehs wie "Wir können nicht anders", "Lassie", "Jim Knopf und die Wilde 13", "Die Hochzeit", "Gunpowder Milkshake" und die Miniaturen für Wes Andersons neuen Coup "The French Dispatch", großes TV wie "Merkel" sowie Debüts wie "Mein Sohn". Zu den geförderten Serien, die im letzten Jahr realisiert wurden, zählen "Babylon Berlin" Staffel 3, "Bad Banks" 2, "Deutschland 89", "Sløborn", "Hausen", "Spides" und "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo". On top kommen nicht-geförderte Produktionen wie z.B. Serien für Netflix, darunter "Dark" 3, "Betonrausch", "Isi & Ossi", "Unorthodox", "Skylines", "The Queen’s Gambit" mit Shootingstar Anya Taylor-Joy, die ZDF-/YouTube-Serie "Druck" 4 oder der Pantaflix-Film "Roccos Reise".

Mit 15,3 Mio. Zuschauer*innen

haben MBB-geförderte Produktionen an der Kinokasse überproportional zugelegt: 4 Mio. Besucher*innen mehr im Vergleich zum Vorjahr haben Filme "Made in Berlin-Brandenburg" auf der großen Leinwand gesehen. Das macht über 70% des deutschen Marktanteils aus (21,8 Mio. Besucher*innen laut Comscore). Dieses Ergebnis ist vor allem den 8 MBB-geförderte Filmen in den deutschen Besucher-TOP 10 zu verdanken – darunter die mehrfachen Zuschauermillionäre "Das perfekte Geheimnis" (5 Mio.) und "Der Junge muss an die frische Luft" (3,8 Mio.) sowie der Überraschungshit des Jahres: "Systemsprenger" mit 600.000 Kinobesucher*innen.
 
Weltweit flimmert "Made in Berlin-Brandenburg" millionenfach über die Screens: Das Netflix-Movie "Kidnapping Stella" zum Beispiel haben in den ersten 4 Wochen über 18 Mio. Accounts gesehen; in USA und UK führt es die Hitliste der meistgesehenen internationalen Shows 2019 an. Sky brachte in "8 Tage" das Endzeit-Berlin auf die Bildschirme und in "Dark" Staffel 2 schlugen Brandenburgs dunkle Wälder und Höhlen wieder die Fans auf der ganzen Welt in ihren Bann. "Babylon Berlin" wurde bereits in mehr als 100 Länder verkauft, die 3. Staffel kann ab sofort mit Spannung mitverfolgt werden.
 

Großes Kino von Regisseurinnen

wie Nora Fingscheidt, Caroline Link, Jessica Hausner, Angela Schanelec, Ina Weisse und Haifaa Al Mansour. Vom Silbernen Berlinale-Bär und Europäischen Filmpreis bis zur Wahl als deutsche Oscar-Einreichung – Fingscheidts "Systemsprenger" schlug überall ein; jetzt dreht sie mit Sandra Bullock für Netflix. Hausners "Little Joe" gewann im Wettbewerb von Cannes, während Links "Der Junge muss an die frische Luft" das Publikum begeisterte, zugleich zu Tränen rührte und dafür 3 Deutsche Filmpreise, Bambi und Deutschen Comedypreis erhielt. Al Mansours "Wadja"-Nachfolgerin "The Perfect Candidate" war Gast auf zahlreicheren internationalen Festivals und wurde in Hof ausgezeichnet.

Freuen darf man sich u.a. auf Leonie Krippendorff, Ulrike Ottinger, Bettina Böhler und Filipa César im Berlinale-Programm, auf Katja von Garniers Tanzfilm "Fly" und Karoline Herfurths "Wunderschön" und auf den Deutschen Filmpreis 2020, in dessen Vorauswahl knapp 50% der 26 MBB-geförderten Filme von Regisseurinnen realisiert wurden.
 

Nur Kino kann, was Kino kann

und deshalb unterstützt das Medienboard die Arthouse-Kinos der Hauptstadtregion alljährlich mit dem Kinoprogrammpreis. 48 Kinos wurden mit Prämien in Höhe von 432.500 Euro geehrt. Für 2020 ist eine Erhöhung auf insgesamt 465.000 Euro vorgesehen. Darüber hinaus werden auch innovatives Kinomarketing und Kinoinvestitionen wie Modernisierung, Verbesserung und Neuerrichtung von Filmtheatern gefördert. Die Social Media Kampagne #meinkinoimkiez wurde erfolgreich fortgesetzt und die Kampagne zum Erhalt des Kreuzberger Traditionskinos Moviemento unterstützt: Be a #MoviementoHero!
 

Green Filming

Das Medienboard wird zeitnah Richtlinien für Green Filming festlegen. Bis dahin gilt die Freiwillige Selbstverpflichtung zur nachhaltigen Filmproduktion des Produzentverbandes als Benchmark. Schon jetzt erkennt es die Kosten für Grünes Drehen, also umweltschonend und klimafreundlich zu produzieren, förderrechtlich an. Aktuell baut MBB sein Angebot aus; so bietet die Berlin Brandenburg Film Commission bbfc zusätzlich zu umfangreichem Info-Angebot auf der Website und den regelmäßigen Workshops "Wenn die grüne Klappe fällt" jetzt das Grundlagenseminar "Green Consultant" zur Weiterbildung und Zertifizierung der Branche an. Auch der Geschäftsbetrieb des MBB wird auf nachhaltig gestellt.
 

Internationales Standortmarketing & Filmtourismus

Filme und Serien "... OF BERLIN" tragen bewegte Bilder aus der Hauptstadtregion um die ganze Welt. Im aktuellen Berlinale-Wettbewerb spielt die Stadt in gleich 3 Beiträgen eine Hauptrolle! Das ist gut für's Image und hervorragende Tourismuswerbung. Auch die Kolleg*innen der Filmförderung waren 2019 wieder auf internationaler Mission: Sie vernetzen Berlin-Brandenburg und seine Filmemacher*innen, stellen Fördermöglichkeiten auf internationalen Festivals und Panels vor z.B. in Peking, Goa, Doha, Thessaloniki, Prag, Lille, Triest, Istanbul, Almaty, Belgrad, Warschau, Tel Aviv, Beirut, Cannes und Los Angeles. Denn die Hauptstadtregion ist Plattform für erfolgreiche internationale Koproduktionen und inspiriert als "Stadt der Freiheit" internationale Filmemacher*innen. Die neue Website Berlin Film Residencies gibt einen Überblick über die verschiedenen Stipendienprogramme, die vom Medienboard unterstützt werden. Die kreative Atmosphäre hier hatte einen maßgeblichen Anteil an der Entstehung von "Foxtrot" (Samuel Maoz), "Lunchbox" (Ritesh Batra), "Gloria" (Sebastián Lelio), Karim Ainouz' "Zentralflughafen THF" & "Praia do Futuro" und Barry Jenkins' "Beale Street".

Creative Europe MEDIA

Das Förderprogramm der Europäischen Union für die audiovisuelle Branche wird neu aufgelegt, ab 2021 gibt es neue Regelungen. Ob mit oder ohne Großbritannien, das jetzt mit dem Brexit ausgeschieden ist, wird bilateral verhandelt werden. Klar ist, dass sich im Profil auch gesellschaftliche Entwicklungen spiegeln, denn Themen wie Nachhaltigkeit und Gendergerechtigkeit gehören zum Fundament des neuen Programms.
 

Berlinale 2020

Die 70. Berlinale präsentiert 12 Medienboard-geförderte Filme im offiziellen Programm, die quer durch die Sektionen die Bandbreite des hiesigen Filmschaffens repräsentieren: Im Wettbewerb Christian Petzold mit "Undine", Burhan Qurbani mit "Berlin Alexanderplatz" und Ilya Khrzhanovsky & Jekaterina Oertel mit "DAU. Natasha", im Panorama Bastian Günther mit "One of These Days", Visar Morina mit "Exil" und Bettina Böhler mit der Doku "Schlingensief". Zudem ist MBB wieder Partner von u.a. Berlinale Talents, Berlinale Series Market & Conference und Berlinale Goes Kiez. Darüber hinaus präsentiert die EFM-Reihe LOLA @ Berlinale die MBB-geförderten Filmpreis-Anwärter.

Frisch gefördert in der 1. Vergaberunde des Jahres sind die neuen Projekte "Last Song for Stella" von Kilian Riedhof (Real Film, 750.000 Euro) mit Paula Beer in der Hauptrolle, "Kurt" von Til Schweiger mit Franziska Machens, Heiner Lauterbach und Jasmin Gerat nach dem Roman von Sarah Kuttner (Mr. Brown Entertainment Filmproduction, 600.000 Euro), "Ökozid" von Andres Veiel (zero one Film, 300.000 Euro), "Mister" von Emily Atef (Niko Film, 250.000 Euro) mit Vicky Krieps, Gaspard Ulliel, Liv Ullmann und Jesper Christensen, die Doku "Hyper Hyper" über Scooter von Cordula Kablitz-Post (avanti media fiction, 80.000 Euro) und die Serienentwicklung "Fck My Heritage" von Christian Schwochow (Komplizen Serien, 150.000 Euro).
 

Dreharbeiten 2020

It’s a wrap heißt es in diesen Tage für die Amazon-Prime-Serie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", die grün produzierte Sky-Serie "Hausen" und den Tanzfilm "Fly". "Die Schachnovelle" (Philipp Stölzl) zieht für die Fortsetzung ihrer Dreharbeiten im Februar nach Berlin. Außerdem stehen die Filmdrehs von "Nebenan" (Daniel Brühl) und "In einem Land, das es nicht mehr gibt" (Aelrun Goette) über die Modeszene der DDR an. In Planung sind zudem die deutsch-norwegische Serie "Furia" (u.a. Lars Kraume), die Serie "Friedrichstadtpalast" (Uli Edel) und die Sky-Serie "Souls".

Ausblick

Kinofilme und Serien, die man 2020 auf dem Schirm haben sollte: "Bad Banks" 2 (30.1.) // "Nightlife" (13.2.) // "Spides“ (5.3.) // "Die Känguru Chroniken" (5.3.) // "Paris Calligrammes" (5.3.) // "Narziss und Goldmund" (12.3.) // "Die perfekte Kandidatin" (12.3.) // "Berlin, Berlin" (19.3.) // "Undine" (26.3.) // "Schlingensief - In das Schweigen hineinschreien" (2.4.) //  "Berlin Alexanderplatz" (16.4.) // "Kokon" (30.4.) // "Helmut Newton -  The Bad and the Beautiful" (30.4.) // "Without Remorse" (17.9.) // "Jim Knopf und die Wilde 13" (8.10.) // "Cortex" (22.10.) // "Wunderschön" (29.10.) // "Fly" (19.11.) // "Die Schule der magischen Tiere" (26.11.) // "Schachnovelle" (24.12.)

Pressemappe zum Download:

Filmförderung 2019 auf einen Blick
Drehlandkarte Brandenburg
Medienboard auf der 70. Berlinale: 12 Filme im offiziellen Festivalprogramm

Kommunikation & Pressearbeit Filmförderung
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